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Das Federn schleißen

Mittwoch den 20.02.2008


Fünf Frauen sitzen an einem Tisch voller Federn. In größeren Abständen kommen in Mobendorf noch ein paar ältere Frauen zum Federn schleißen zusammen. Mühselig ist diese Arbeit. Feder für Feder wird der weiche Flaum von dem harten Kiel getrennt. Die Schwungfedern der Flügel und Steuerfedern vom Schwanz werden nicht verwendet, sie sind zu hart.

Heute schon fast vergessen, doch früher wurden die Federn von Gänsen, Enten und manchmal auch von Hühnern gesammelt. In den Wintermonaten trafen sich dann die Frauen aus der Nachbarschaft zum Federn schleißen. Dies war immer eine gute Gelegenheit sich über den neusten Dorftratsch auszutauschen. Gereinigt werden die Federn nicht. Waren die Gänse doch mal zu schmutzig wurden sie vor dem Schlachten zum baden ins Wasser getrieben, so reinigten sie sich selbst. Trocken und luftig gelagert konnten sie dann im Winter geschlissen werden. Beim schleißen sollten die Federn Zimmertemperatur haben. Jeder nimmt sich ein kleines Häufchen. Die Feder wird dann am oberen Ende zwischen den Fingern der einen Hand gehalten und mit der anderen Hand wird der Flaum dann von oben nach unten vom Kiel abgezogen. Die Kiele werden unter den Tisch geworfen. Nach stunden- oder gar tagelanger Arbeit hat man genug Flaum um sich in der kalten Jahreszeit mit einem warmen, weichen Daunenbett zu zudecken. Auch die Federkiele wurden in früheren Zeiten noch verwendet. So hat man damit z. B. Kniekissen oder eine matratzenartige Unterlage für den Kinderwagen daraus gemacht.